Pinar's Modell von Travis, dem Spieltester-Maskottchen

Wir stellen unsere Community vor: Pinar E.

Game Tester bei Lionbridge Games

Willkommen bei der Reihe „Meet the Community“, in der wir unsere Partnerinnen und Partner interviewen, um sie besser kennenzulernen. Unsere Community ist für uns hier bei Lionbridge wie Sauerstoff zum Atmen. Ohne unseren engagierten und fleißigen Partnerinnen und Partner könnten wir nicht weiter Barrieren beseitigen und Brücken bauen.

Lernen Sie Pinar kennen, die als VIP Game Tester in İstanbul in der Türkei lebt und arbeitet.

Pinar, her artwork, and a photo of Istanbul

Erzählen Sie uns mehr über Ihre Rolle als Game-Testerin.

Ich bin VIP Game Tester bei Game Tester. Ich teste Spiele, melde Fehler und liefere detailliertes Feedback zu Aspekten wie der Spielbarkeit, der Benutzeroberfläche, dem Art Design, der Musik, der Story und der Lokalisierung – eben zu allem, was die Entwickler wollen.

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Position?

Egal, ob ich Spiele zocke, mir Serien ansehe, Skulpturen modelliere oder irgendetwas anderes tue – mir fallen immer selbst die winzigsten Details auf. Es macht mir Spaß, Dinge zu zerlegen und mir jede noch so kleine Kleinigkeit genauer anzusehen. Manche finden das nervig. Manchen fallen die Details, auf die ich sie aufmerksam mache, gar nicht erst auf. Aber ich liebe das nicht nur, sondern es macht mich auch zu einer effektiveren Game-Testerin. Es macht mir wirklich Spaß, in einem Job zu arbeiten, wo sogar meine Macken von Vorteil sind.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?

Ich stehe auf, koche Kaffee und spiele erst mal Oxygen Not Included. Danach frühstücke ich und arbeite dann bis zum Abendessen an meinen Aufgaben. Manchmal sind das Übersetzungen, manchmal Spieletests und manchmal auch andere Projekte. Nach dem Abendessen modelliere ich Skulpturen – entweder meine eigenen oder welche, die in Auftrag gegeben wurden. Ich arbeite von Zuhause aus und habe keinen traditionellen Job, also habe ich auch keine festen Arbeitszeiten. Das kann aber auch bedeuten, dass ich manchmal den ganzen Tag arbeite.

Wie sind Sie zu diesem Berufsfeld gekommen?

Ich bin Elektroingenieurin und habe zwölf Jahre beim größten Telekommunikationsunternehmen meines Landes gearbeitet. Das war ein klassischer Vollzeitjob 5 Tage die Woche, der ziemlich monoton werden konnte, wenn ich ehrlich bin. Ich wollte kündigen, also habe ich mich informiert, wie man von Zuhause aus Geld verdienen kann, damit ich flexibler bin und das Modellieren und andere Hobbys besser verfolgen kann. Ein Freund hat mir Gengo vorgeschlagen, also habe ich mich beworben, die Prüfung bestanden und als Übersetzerin angefangen.

Irgendwann hat Lionbridge Gengo gekauft und in unseren E-Mail-Postfächern trudelten immer mehr Jobmöglichkeiten ein. Ich bin bei Lionbridge als Ad Rater eingestiegen und wurde schließlich Spieletesterin bei Lionbridge Games. Dann kaufte Lionbridge Game Tester auf und ich wurde Spieletesterin bei GT. Anfangs bekam ich nicht viele Aufträge, aber wenn dann doch welche kamen, habe ich mein Feedback so ausführlich wie möglich gestaltet, weil es mir solchen Spaß machte, Spiele zu analysieren. So wurde ich dann innerhalb von ein paar Monaten VIP Tester. Wenn die nächste Unternehmensübernahme kommt, bin ich da bestimmt auch wieder dabei.

Was begeistert Sie an Ihrer Branche?

Die Branche, in der ich arbeite, ist unberechenbar – und zwar im positivsten Sinne. Jeden Tag erwarten mich neue Herausforderungen, die zu neuen Chancen führen können. Man kann jede Position erreichen, wenn man nur immer weiter an sich arbeitet. Ich probiere von Natur aus gern neue Sachen aus und lerne neue Dinge. So ist zum Beispiel Literatur eins meiner vielen Hobbys. Ich schreibe Kurzgeschichten und lerne gern neue Wörter und ihre Etymologie. Dank Gengo konnte ich mein Interesse zu einem Teilzeitjob machen. Außerdem zocke ich wahnsinnig gern und bin besonders gut darin, auf Dinge hinzuweisen, die nicht funktionieren. Dank Lionbridge konnte ich das zu meinem Beruf machen, der mir sehr viel Spaß macht – und das, obwohl es Game-Testing in meinem Land nicht wirklich gab.

Pinar and two of her sculptures, Travis and Mary

Wie lange beschäftigen Sie sich schon mit Skulpturen?

Ich habe vor zehn Jahren bei einem Drink & Draw mitgemacht und eine Kunstlehrerin dort hatte bergeweise Material dabei. Auf dem Weg nach Hause saßen wir im selben Bus. Als ich ausstieg, gab sie mir plötzlich ein Päckchen mit Ton und sagte: „Guck mal, wie weich er ist. Möchtest du ihn haben?“ Ich wusste nichts damit anzufangen, aber ich habe ihn trotzdem genommen. Wer sagt zu kostenlosen Vorräten schon Nein? Zum Glück kannte sich einer meiner Freunde mit dem Modellieren aus, also fragte ich ihn, ob er mir helfen kann, eine Figur von Mary aus meinem Lieblingsfilm „Mary and Max“ zu machen. Wir haben uns in einem Park getroffen, zusammen an Skulpturen gearbeitet und schon war es um mich geschehen. Seit diesem Tag habe ich nicht mehr damit aufgehört!

Was hat Sie zu Travis inspiriert?

Etwa zu der Zeit, als ich mit der Arbeit an Travis anfing, fiel es mir schwer, Ideen für meine Skulpturen zu finden. Ich hatte quasi eine Modellierblockade. Ich habe wie immer auf dem Discord-Server von Game Tester mit meinen Freundinnen und Freunden darüber gesprochen. Ein Freund, der damals Servermoderator war und heute Project Coordinator bei Game Tester ist, schlug vor, dass ich ja das Maskottchen von Game Tester, Travis, machen könnte. Er dachte, das wäre eine gute Gelegenheit, um Leuten aus der Community mein Talent zu zeigen.

Anfangs habe ich gezögert, ein so großes Projekt anzufangen, weil ich nicht genug Energie hatte, um das durchzuziehen. Am Ende modellierte ich stattdessen ein VIP-Abzeichen, das die anderen Game-Testerinnen und -Tester zu meiner Überraschung richtig gut fanden. Ihre netten Worte und ihre positive Energie haben mich dazu motiviert, mit Travis anzufangen.

Ich glaube, Travis war mein schwierigstes Projekt bisher. Ich habe für ihn mehr als ein Jahr gebraucht, in dem ich mit Unterbrechungen immer wieder an ihm gearbeitet habe. Meistens mache ich meine Skulpturen kaputt – entweder aus Versehen, weil ich so tollpatschig bin, oder ganz bewusst, weil ich etwas anders machen will. Aber mein Freund hat geduldig gewartet und mich dabei immer wieder an meine Prioritäten erinnert. Als ich mit der Skulptur fertig war, meinte mein Freund, dass noch Kartoffeln fehlen. Also musste er noch ein bisschen länger warten. Dann schlugen die anderen Testerinnen und Tester vor, dass ich das Video noch kommentieren sollte, was wiederum auch Zeit in Anspruch genommen hat.

Travis hat mir Spaß gemacht, aber da er jetzt fertig ist, kann ich guten Gewissens damit abschließen und zur Abwechslung mal an einfachen Projekten arbeiten, die mir so in den Sinn kommen.

Wo leben Sie und was gefällt Ihnen dort am besten?

Ich lebe in İstanbul in der Türkei. Am meisten gefällt mir hier, dass alle so einzigartig sind. Die Stadt ist groß und hier kommen viele Leute aus dem ganzen Land zusammen. Wir sind alle anders, haben aber denselben schrägen Humor. Wenn man auch nur eine halbe Stunde draußen ist, sieht man garantiert so einige lustige Situationen. So komme ich immer mit Geschichten aus der Stadt nach Hause, die meinen Mann zum Lachen bringen. Die sind übrigens auch eine gute Vorlage zum Schreiben.

Was machen Sie gern in Ihrer Freizeit?

Neben dem Modellieren und Schreiben versuche ich immer wieder, Instrumente zu spielen (was letztlich dazu ausgeartet ist, sie zu sammeln). Ich habe eine Akustikgitarre, ein Klavier, eine Hang Drum, ein Tamburin und ein paar Maracas. Und ich kann nichts davon richtig spielen.

Außerdem gucke ich gern Serien. Besonders „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“ haben es mir schwer angetan. Ich habe beide mehrfach gesehen; ehrlich gesagt sogar so oft, dass einige das vielleicht schon als „nicht normal“ bezeichnen würden. Aber ich finde, wir sollten bei den Dingen bleiben, die uns gefallen. Das macht uns zu den Menschen, die wir sind.

Was ist Ihr türkisches Lieblingssprichwort?

Mein türkisches Lieblingssprichwort ist „Muhabbete limon sıktın“, was wörtlich so viel bedeutet wie „du presst Zitrone in das Gespräch“. Man sagt das, wenn sich jemand in ein angeregtes Gespräch einmischt und dann etwas Trauriges oder Langweiliges sagt, was das Gespräch beendet oder alle traurig stimmt. Also wenn jemand die Stimmung drückt. Bitte pressen Sie nie eine Zitrone ins Gespräch.

Mir gefällt auch „Körle yatan şaşı kalkar“, was in etwa „wer mit den Blinden schläft, wacht schielend auf“ bedeutet. Das soll heißen, dass man die Eigenschaften von denen annimmt, mit denen man Zeit verbringt. Wir haben viele solcher Sprichwörter. So viele sogar, dass einige glauben, ich würde sie mir ausdenken!

Pinar visiting Belgium and Thailand

Wie viele Sprachen sprechen Sie?

Meine Muttersprache ist Türkisch und ich spreche fließend Englisch. In der Oberschule habe ich fließend Deutsch gelernt, aber mittlerweile kann ich nur noch einen Satz. Außerdem lerne ich Französisch. Ich bin da auf dem Niveau B1.1, brauche aber Übung. Ich kann es einfach nicht akzeptieren, dass ich die Sprache nie so gut wie Englisch sprechen werde.

Welches ist Ihr Lieblingsvideospiel?

Mein Lieblingsspiel ist Oxygen Not Included. Ich habe es schon über 2.500 Stunden gespielt und mir vor Kurzem sogar ein passendes Tattoo stechen lassen! Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich dieses Spiel liebe. Jedes Detail für sich ist schon ein Kunstwerk. Spielen Sie es mal; Sie werden sehen, was ich meine.

Was ist Ihr bester Ratschlag?

Ich bin beim besten Willen nicht die beste Ansprechpartnerin für Karriereratschläge, aber ich sehe oft, dass Leute frustriert sind, wenn sie nicht sofort jede Menge Möglichkeiten haben. Seien Sie geduldig. Wenn man immer weiter an sich arbeitet, wird alles gut gehen. Es dauert vielleicht etwas, aber es wird klappen.

Außerdem ist es wichtig, mit anderen zu interagieren und von ihnen zu lernen. Wenn Ihre Community so aufgeschlossen und hilfsbereit ist wie die Game-Tester-Community, dann sollten Sie es sich nicht entgehen lassen, Kontakte zu knüpfen. Wenn Sie ein aktives Mitglied Ihrer Gemeinschaft sind, können Sie dabei zugucken, wie schnell sie sich weiterentwickeln. Sie finden Pinar in den sozialen Medien als Mahmurlemur.

 

Besuchen Sie ihren YouTube-Kanal und ihr Instagram-Profil, um sich Bilder, Video-Tutorials und die neusten Neuigkeiten über ihre Skulpturen anzusehen.

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