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5 Best Practices für die Softwarelokalisierung

Ihr Fahrplan zur erfolgreichen globalen Markteinführung

Lokalisierung ist ein komplexer Vorgang, der nicht nur die Übersetzung, sondern viele weitere Schritte zur Anpassung der Inhalte an sprachliche und kulturelle Konventionen beinhaltet. Dies lässt sich nicht über Nacht bewerkstelligen. Mobile Apps wurden allein 2021 mehr als 230 Milliarden Mal heruntergeladen und werden bis 2023 voraussichtlich einen Umsatz von über 935 Milliarden Dollar erzielen. Es liegt auf der Hand, dass sich die für eine globale Ausrichtung erforderlichen Anstrengungen lohnen.

Wenn Sie dies hier lesen, bevor Sie Ihre Software schreiben: Glück gehabt. Der ergiebigste Weg, solch ein Projekt anzugehen, ist nämlich, die Lokalisierung von Anfang an vorauszuplanen. Wenn Sie hingegen beabsichtigen, eine bestehende Software global zu gestalten, kann es sein, dass einige Änderungen an der Ausgangssprache und Benutzeroberfläche (User Interface, UI) notwendig sind. Alles, was Sie brauchen, sind die richtigen Werkzeuge, um den Prozess zu vereinfachen.

Zuerst müssen Sie wissen, wie man an die Lokalisierung herangeht, klug vorausplant und Funktionsausfälle vermeidet. Die folgenden Best Practices für die Softwarelokalisierung helfen Ihnen bei den ersten Schritten. 

Was ist Lokalisierung?

Unter Lokalisierung versteht man die Anpassung eines Produkts oder Inhalts an eine bestimmte Region oder einen Markt. Die Erstellung einer global einsetzbaren Software gewährleistet, dass die wichtigsten Funktionsmerkmale – z. B. Benutzeroberfläche, Maßeinheiten, Grafiken und Navigation – speziell für den Zielmarkt entwickelt werden, unabhängig von Sprache, Kultur oder Standort. Das Ziel ist dabei, den lokalen rechtlichen Anforderungen, Bestimmungen zum Datenschutz, Gerätepräferenzen sowie aktuellen Trends gerecht zu werden.

Laut Can’t Read, Won’t Buy – B2B von CSA Research (September 2020) kaufen 70 % der Benutzer keine Software, von der es keine übersetzte Version gibt, und 80 % keine Software, für die keine Unterstützung in der lokalen Sprache verfügbar ist. Daher ist die einwandfreie Lokalisierung Ihrer Software oder App heute so wichtig wie nie zuvor. Ein gut übersetztes Produkt kann den Markenwert steigern und Ihren Zielkunden sinnvolle Interaktionen in ihrer Muttersprache ermöglichen. Eine Lokalisierung kann zudem das digitale Erlebnis der Nutzer verbessern, die Effektivität Ihrer Website steigern und damit die Anforderungen Ihrer Kunden erfüllen.

Kurzum: Lokalisierung ist ein Schlüsselfaktor bei der Kundenzufriedenheit.

Nach Schätzungen der Standish Group

  • sind 23 % der tatsächlichen Kosten eines IT-Projektes Zwecken der Kundeneinbindung geschuldet.
  • machen 20 % der Merkmale und Funktionen den wahren Wert des Projekts aus.

In der heutigen wettbewerbsintensiven Softwarelandschaft erhöht die Lokalisierung die Marktrelevanz, bietet mehr Nutzern einen höheren Wert und verbessert die Rendite mit minimalem zusätzlichen Risiko.

Der globale Softwaremarkt wird auf mehr als eine halbe Billion Dollar geschätzt und wächst in allen Bereichen.

Wichtige Elemente der Lokalisierung

Es gibt verschiedene Überlegungen, die unter den Begriff Lokalisierung fallen – auch wenn einem manche davon nicht sofort in den Sinn kommen. Im Folgenden finden Sie einige wichtige Aspekte:

  • Anpassung der Grafiken an die Zielmärkte
  • Anpassung der Inhalte an den Geschmack und die Konsumgewohnheiten anderer Märkte
  • Anpassung von Design und Layout für eine korrekte Darstellung des übersetzten Textes
  • Umrechnung in Anforderungen (wie Währungen und Maßeinheiten) des Zielmarktes
  • Verwendung der korrekten zielsprachlichen Formate für Datumsangaben, Adressen und Telefonnummern
  • Berücksichtigung der Vorschriften und rechtlichen Anforderungen im Zielmarkt

Was steckt hinter der Lokalisierung von mobilen Apps?

Die Lokalisierung von Apps bezeichnet den Prozess des Adaptierens und Aufbereitens einer Anwendung für einen bestimmten Markt. Dazu gehört häufig auch eine Aktualisierung der Benutzeroberfläche und der Funktionalität der App, um kulturellen und sprachlichen Präferenzen des Markts Rechnung zu tragen.

Die Lokalisierung mobiler Apps hat folgende Ziele:

  • Berücksichtigung von sprachlichen, kulturellen und technischen Unterschieden, wie z. B. idiomatischen Ausdrücken, Maßeinheiten, Währungen und Bedeutungen bestimmter Farben
  • Bewahrung der ursprünglichen Absicht und Funktionalität der Anwendung
  • Aussehen und Funktionen, die den Eindruck vermitteln, für den spezifischen Markt bestimmt zu sein

Die Lokalisierung kann Ihre App für Millionen weiterer potenzieller Nutzer verfügbar machen. Sie ist unerlässlich, wenn Sie Ihrer App eine wirklich globale Reichweite geben wollen.

Der Prozess der App-Lokalisierung ähnelt dem der Software-Lokalisierung, obwohl er aufgrund von Zwängen wie der beschränkten Benutzeroberfläche noch anspruchsvoller ist.

Entwickler entwerfen Software oft als mobile Anwendungen vor Desktop-Versionen, was ihnen die Flexibilität gibt, größer statt kleiner zu skalieren. Warum? Weil sich die Kernelemente der Desktop-Software, die für ein großartiges Benutzererlebnis sorgen, unter Umständen nur schwer an mobile Geräte anpassen lassen. Wenn Sie zuerst eine Mobilgeräte-App entwickeln und lokalisieren, können Sie Fehler und Verzögerungen minimieren.

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Was bedeutet agile Lokalisierung?

Agile Lokalisierung bezeichnet die Einbindung des Lokalisierungsprozesses in die agile Softwareentwicklung, d. h. vor allem die Entwicklung und das Testen von Code in kleinen, regelmäßigen Schritten. Bei der agilen Lokalisierung werden benötigte Übersetzungen gleichzeitig mit der Produktentwicklung ausgeführt. Und bei Softwareupdates arbeiten die Lokalisierungsteams zeitgleich an der Lokalisierung der Änderungen, die die Softwareentwickler am Produkt vornehmen.

Dieser Ansatz erfordert herausragende Übersetzer, die die Arbeit mit losgelösten Textteilen ohne jeden Kontext gewohnt sind. Zudem erfordert er eine enge Verflechtung von Entwicklungsumgebungen und Code-Repositorys wie GitHub mit Übersetzungs- und Lokalisierungsplattformen.

Mittels agiler Lokalisierung können die Endbenutzer früher mit der aktualisierten Software interagieren und so bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Entwicklungszyklus Feedback geben. Auch lassen sich auf diese Weise Software‑ und Lokalisierungstests leichter in den Entwicklungsprozess einbeziehen, sodass das Produkt in kürzerer Zeit ausgereift ist.

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Die Grundlagen: 5 bewährte Verfahren für global einsetzbare Software

Nachdem Sie nun ein wenig mehr über Softwarelokalisierung wissen, wenden wir uns der Frage zu, wie Sie sicherstellen können, dass Ihre globale Markteinführung auch zum Erfolg wird.

1. Lokalisierung als Teil des Plans.

Um Verzögerungen im Zeitplan und Kostenüberschreitungen zu minimieren, sollten Sie von Anfang an die Lokalisierung mit einplanen. Ihr Entwurf sollte einen Quellcode und eine Struktur aufweisen, die häufige Lokalisierungs- und Übersetzungsfehler vermeiden hilft.

Nachfolgend finden Sie einige Best Practices:

  • Verwenden Sie die Kodierung UTF-8.
  • Verwenden Sie keinen hartkodierten Text und keine hartkodierte Interpunktion.
  • Bauen Sie eine Bibliothek mit internationalisierten Objekten auf, z. B. Design-Elementen für die Benutzeroberfläche sowie Adress-, Zahlen-, Datums- und Währungsformaten.

2. Planen Sie Textausdehnung ein.

Bei der Übersetzung in andere Sprachen können sich die Gesamtzeichenbreite von Wörtern und Sätzen sowie die Möglichkeiten des Textumbruchs drastisch vergrößern oder verkleinern. Planen Sie mindestens eine Expansion von 30 Prozent ein.

Methoden, um Probleme bei der Übersetzung zu minimieren:

  • Sätze kurz und prägnant halten
  • Verben mit Partikeln durch Substantivierungen ersetzen
  • Substantivketten auflösen (viele aufeinanderfolgende Substantive)
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3. Verwenden Sie Symbole/Icons mit Bedacht.

Symbole erfordern weniger Übersetzungen und können die Kosten senken. Allerdings sind nicht alle universell einsetzbar oder neutral. Beispielsweise lassen sich die für die USA typischen Briefkästen in vielen anderen Kulturen nicht finden.

Bevor Sie mit der Gestaltung beginnen, recherchieren Sie gründlich und vermeiden Sie Bilder von:

  • Händen und Füßen
  • Tieren
  • Anderen Symbolen, die negative Assoziationen hervorrufen könnten

4. Testen Sie die Lokalisierbarkeit Ihrer Software.

Pseudo-Lokalisierung ist eine Methode, bei der lokalisierbarer Text durch automatisch generierte "Dummy"-Übersetzungen ersetzt wird. Auf diese Weise können Sie mögliche Probleme erkennen, bevor Sie in Übersetzungsdienste investieren.

5. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an einen Experten.

Ihr Lokalisierungsdienstleister (LSP) kann Ihnen Einblicke und optimierte Prozesse bieten, die Ihnen Zeit, Geld und Nacharbeit sparen. Wenden Sie sich mit Fragen frühzeitig an uns, um sicherzustellen, dass Ihre Entwicklung für die Lokalisierung bereit ist.

Sobald Ihre Software oder App einsatzbereit ist, können Sie Ihre Kundenreichweite weiter ausbauen, indem Sie lokalisierte digitale Erlebnisse schaffen, die den Umsatz im Zielmarkt bzw. in den Zielmärkten steigern.

Von der einfachsten mobilen Anwendung bis hin zu komplexen Mehrbenutzersystemen kann jede Software von den Grundlagen der Lokalisierung profitieren. Es gibt jedoch einige zusätzliche Details, die jeder Entwickler kennen sollte, bevor er mit einer Strategie beginnt.

Weitere nützliche Tipps und bewährte Verfahren zur Softwarelokalisierung erhalten Sie von unseren Lokalisierungsexperten.

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